Aus der Geschichte des Gesangvereins “ Eintracht“ Fautenbach
Die erste Satzung trägt das Datum 18.11.1890
Das war jener Tag, an dem sich in der damaligen Bierwirtschaft Herr – heute „Gasthaus
zum Eichberg“ – die acht Wegbereiter zusammenfanden und einen Gesangverein gründeten.
Dem jungen Verein gab man den Namen Gesangverein „Eintracht“ Fautenbach.
31 aktive und 32 Passive Mitglieder zählte der Verein bei der Gründung. Die „Liedertafel“ Achern übernahm die Patenschaft für den neugegründeten Verein.
Aus der damaligen Satzung verdient auszugsweise noch erwähnt zu werden, dass wer als singendes Mitglied aufgenommen werden wollte, das 20. Lebensjahr überschritten haben und unbescholtenen Rufes sein musste. Er hatte sich den Anordnungen des Vereines zu unterwerfen und sich zu verpflichten, bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 20 Pfennig an den Proben regelmäßig teilzunehmen. Zu spät kommen bei den Proben zog eine Geldstrafe von 10 Pfennig nach sich“.
Die ersten Proben fanden im ehemaligen Wachhaus statt.
1891 Erster öffentlicher Auftritt an Fastnacht. Im selben Jahr wurde zur Christbaumfeier mit anschließender Christbaumverlosung eingeladen.
1892 wechselte das Vereins – und Probelokal vom Wachhaus in das Gasthaus „Zum Kreuz“
1901 Kirchliche Weihe und Enthüllung der neuen Fahne, die für 320 Mark in Auftrag gegeben wurde.
1911 20 – jähriges Bestehen
Valentin Weber, Franz Brechtel, Adolf Herr, Philipp Schindler, Joseph Genter, Dr. Hermann Schindler und Pius Schultheiß wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
1914 1. Weltkrieg
Aus der Sängerschar kehrten fünf junge, hoffnungsvolle Mitbürger nicht mehr in ihre Heimat zurück.
1918 Fortsetzung des Vereinslebens
Leopold Schindler im Amt des 1. Vorstandes lud die vom Kriegseinsatz heimgekehrten Sängerkammeraden zu einer Begrüßungsfeier ein. Man war sich sofort einig, dass die „Eintracht“ wieder neu entstehen solle.
1919 Erste Nachkriegs – Generalversammlung mit Neuwahlen der Vorstandsmitglieder
1919 Zwei herausragende Persönlichkeiten, denen der Gesangverein viel zu verdanken hatte starben in kurzer Folge. Am 27. Mai der Ehrenpräsident des Badischen Bauernvereins und ehemalige Landtagsabgeordnete Joseph Morgenthaler und am 23. Januar 1923 der Direktor der Heimschule Lender, Sasbach Dr. theol. Hermann Schindler. Ehre dem Andenken dieser beiden großen Männer.
1923 Die Fastnacht Veranstaltung brachte einen Reinerlös von 15000 Mark (Inflation!)
Dieser Betrag wurde gespendet „für die unter der Gewaltherrschaft der Franzosen so schwer leidende Bevölkerung an der Ruhr. (Originaltext Chronik)
1926 Mitglied im Badischen Sängerbund
1931 40 – jähriges Jubiläumsfest
In Verbindung mit dem Gruppensingen begab man sich nach einem Fackelzug durch das Dorf ins „Kreuz“ zum Festbankett. Am Sonntagnachmittag erwiesen 19 Vereine der „Eintracht“ die Ehre als sie mit ihren Fahnen singend im Festzug zum „Wagen“ – Grasgarten zogen. Der Montag gehörte den Jugendlichen, die sich nachmittags auf dem Festplatz einfand um sich mit Wurstschnappen, Sackhüpfen und Wettläufen vergnügten. Bei jedem Wettlauf der verschiedenen Altersklassen erhielt der Sieger einen Ring Schwarzwurst.
Am 3. Mai 1936 veranstaltete die „Eintracht“ erstmals ein Werbekonzert im neuerbauten „Wagen-Saal“. Dieser bot für die Veranstalter wie auch für die Besucher weit verbesserte Voraussetzungen. Die eingebaute Bühne wirkte sich besonders bei Theateraufführungen zum Vorteil aus.
Das Jahr 1939 brachte mit dem
Ausbruch des 2. Weltkrieges
Einen tiefen Einschnitt in das erfolgreiche und harmonische Vereinsleben. Rund die Hälfte der Chormittglieder wurde schon am Anfang des Krieges zum Wehrdienst einberufen. Am 18. Februar 1940 fand für lange Kriegsjahre die letzte Generalversammlung statt.
Viele ehemalige Sänger, die zwischenzeitlich altershalben ausgeschieden waren,
reihten sich wieder in den Chor ein und halfen mit, dass zumindest die traditionellen Verpflichtungen auch weiterhin wahrgenommen werden konnten.
Der schreckliche Krieg, der am 8. Mai 1945 sein Ende fand, riss in die Reihen des Gesangvereins große Lücken. Zwölf Sänger mussten ihr junges Leben lassen.
1946 Neuformierung des Vereines
Schon kurz nach Kriegsende regten sich in den Sängerkreisen wieder Kräfte, die für die „Eintracht Fautenbach“ den Anschluss an die Tradition der Vorkriegsjahre aufnehmen und wieder einen regelmäßigen Sangesbetrieb organisieren wollten.
Nach einer stillen Werbeaktion begann das Jahr 1946 mit 21 neuen Sängern und einer Reihe ehemaliger Sängerkammeraden. Ende des Jahres zählte die „Eintracht“ bereits 40 aktive und 89 passive Mitglieder, ferner 5 Ehrenmitglieder, einen Ehrenvorstand und einen Dirigenten. Nach der ersten Generalversammlung am 19. Januar 1947 setzte sich die Vorstandschaft wie folgt zusammen.
Joseph Morgenthaler 1. Vorsitzender
Adolf Siefermann 2. Vorsitzender
Hugo Ganter Kassier und Schriftführer
Franz Lamm Fähnrich
Wilhelm Ganter Notenwart
1973 Gründung eines Jugendchores
1976 Der gemischte Chor wurde gebildet
In der Generalversammlung 1977 zählten sich dem Verein 118 Mitglieder, 38 erwachsene Sänger, 31 erwachsene Sängerinnen und 49 Jugendliche zugehörig.
1997 Chorformation Chor plus wird gebildet
Um andere und modernere Chorliteratur zu singen, bildeten 12 aktive Sängerinnen und Sänger diese Unterformation des Gemischten Chores und nahmen damit wöchentlich eine Stunde Gesang plus gerne mit.
Die daraus entstanden Projektchöre in denen die Musicals
Liebe bis zum letzten Biss ( Tanz der Vampire )
Catsenball ( Cats )
zählen, bis jetzt, zu den erfolgreichsten Darbietungen und bleiben bei allen Beteiligten wohl auch in schönster Erinnerung.